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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie - S. 12

1905 - Gießen : Roth
12 Deutschland. A. Die Worddeutschen Staaten. 1. Das Königreich Preußen. 348 000 qkm, 34,5 Mill. Einwohner, davon % evang. und 1's kath. Preußen, das etwa 2/3 von ganz Deutschland umfaßt, liegt zum größten Teile im norddeutschen Tieslaude, begreift jedoch auch erhebliche Teile des deutscheu Mittelgebirgs in sich. Welche? Preußen wird in Provinzen eingeteilt. a. Aie Provinz Brandenburg. 40 000 qkm, 3,1 Mill. größtenteils evang. Ew. Die Provinz liegt zu beiden Seiten der Oder und wird außerdem vou Havel und Spree bewässert. Der Boden ist eben, größtenteils sandig und im allgemeinen wenig fruchtbar. Berlins» die Haupt- und Residenzstadt Preußens und Deutschlands, liegt an der Spree in einer einförmigen Gegend. Die Stadt, deren Handel und Industrie eine achtunggebietende Stellung einnimmt, bedeckt etwas mehr als 1 Quadratmeile und zählt 2,8 Mill. Einwohner. Die längste Straße, die Friedrichstraße, mißt 3,3 km. Die schönste Straße ist die mit 4 Baumreihen bepflanzte Straße „Unter den Linden", welche von dem Denkmal Friedrichs des Großen bis zu dem Brandenburger Tor zieht. Von hervorragenden Gebäuden merke das Schloß, den Dom und das neue Reichstagsgebäude. Potsdam, zweite Residenz des Königs, liegt an der Havel, von Seen und Lustgärten umgeben. In dessen Nähe die Schlösser Saus-Souei, das ueue Palais, die Sommerresidenz des Kaisers. Babelsberg, der Lieblingsaufeuthall Kaiser Wilhelms I., Charlottenburg mit dem Mausoleum der königlichen Familie' Spandau, Festung am Einfluß der Spree in die Havel mit dem Juliusturm, in dem die Millionen des deutschen Kriegsschatzes verwahrt liegen. Großbeeren (1813). Fehrbellin (1675). Frankfurt an der Oder mit 3 großen Messen. In der Nähe Kunersdorf (1759). Küstriu, Festung an der Mündung der Warthe. Zorndorf (1758). / b. Die Provinz Pommern. 30 000 qkm 1,6 Mill. größtenteils evang. Ew. Diese Provinz erstreckt sich längs der Küste der Ostsee von der mecklenburgischen Grenze bis fast znr Danziger Bucht. Sie ist von dem baltischen Landrücken durch- zogen. Die Oder teilt sie in das fruchtbare Vorpommern und in das sandige und weniger fruchtbare Hinterpommern. Hanptnahruugsquelle der Bevölkerung ist Acker- bau und Viehzucht. Stralsund, Festung, fast ringsum von Wasser umgeben. Im 30jährigen Kriege wurde sie von Wallenstein vergeblich belagert. Greisswald, Hochschule. Puttbus auf der Insel Rügeu. Stettin wo?, bedeutende Handelsstadt (237000 Einwohner). Hauptgegenstände der Aussuhr siud Getreide, Spiritus und Holz. Auf der Jufel Usedom der Hafen Swinemünde und der Badeort Heringsdors. Stargard in Hinter- pommern. Köslin; Stolp; Kolberg, 1807 verteidigt durch Gneisenau und den wackern Bürger Nettelbeck. c. Die Provinz Ostpreußen. 37 000 qkm, 2 Mill. größtenteils evang. Ew. Diese Provinz bildet den äußersten Osten Preußens und Deutschlands und wird von dem Pregel und der Memel bewässert. Im Südosten ist sie mit zahl- losen Seen bedeckt, von denen der Mauersee und der Spirdingsee die bedeutendsten sind. Hauptuahruugsquelleu siud Ackerbau und Viehzucht. Berühmt sind die ost- preußischen Pserde. K^nifttzberg am Pregel (200000 Einw.), Festung, ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. Hochschule. Von der Seeseite wird Königsberg durch die kleine *) Die Hauptstädte der Regierungsbezirke sind fett g.' .

2. Geographie - S. 14

1905 - Gießen : Roth
14 Deutschland. dehntem Bergbau auf Kupfer. (Mausfelder Bergbau.) Wettin, Stammsitz des fach- fischen Fürstenhauses. Steinkohlenwerk. Naumburg wo? An der Elbe: Mühlberq (1547), Torgau (1760) und Wittenberg (1517). Lützen (1632). Roßbach (1757). — Erfurt an der Gera, die in die Unstrut mündet. 90000 Einw. Nordhausen am Südfuße des Harzes, bekannt durch seine Branntweinbrennereien. Mühlhausen an der Unstrut. Langensalza (1866). Suhl auf dem Thüringer Wald, bekannt dnrch seine Gewehrfabriken. Ii. Die Provinz Hannover. 38500 qkm, 2,6 Mill. zu 4/s evang. Ew. Sie erstreckt sich längs der Nordseeküste von der holländischen Grenze bis zur Elbe. Im Süden folgt sie dem Rande des Mittelgebirgs und erstreckt sich nur im Südosten in dieses selbst hinein. Das Großherzogtum Oldenburg und das Herzogtum Braunschweig liegen innerhalb ihrer Grenzen. Längs der Küste erstreckt sich fruchtbarer Marschboden, in den Flußniederungen findet man zum Teil sehr ausgedehnte Moore und Sümpfe und aus den flachen Erhebungen Geestland*) und Heidestrecken. Die ostfriesischen Kühe sind berühmt. Nenne die ostfriesischen Inseln! Hauuovkr an der Leine, Hauptstadt (254000 Einw.). Hameln an der Weser. Hildesheim mit sehr altem Dom. Göttingen an der Leine, Hochschule. Goslar, Klausthal und Andreasberg, Bergstädte im Harz. Lüneburg: Celle an der// ' Aller. Zwischen beiden die Lüneburger Heide, in welcher das Einsammeln von Beeren, Schaf- und Bienenzucht fast die einzigen Erwerbszweige bilden. Stade unweit der Elbe. Harburg, Hamburg gegenüber an der Elbe und an dessen Geschäftsverkehr teilnehmend. Verden (782). Osnabrück (1648) wo? Aurich in Ostfriesland. Emden an welcher Mündnng? Zollhafen. Wilhelmshafen, deutscher Kriegshafen am Jadebusen. 1. Die Provinz Schleswig-Holstein. 19000 qkm, 1,4 Mill. evang. Ew. Sie erstreckt sich zwischen Nord- und Ostsee von Hamburg und Mecklenburg bis zur Königsau. Im Osten ziehen sich die bewaldeten Höhen des baltischen Landrückens hin, an der Westküste befinden sich die fruchtbaren Marschen Nord- srieslands. Weniger fruchtbar ist der sandige Strich in der Mitte. Die ganze Provinz ist durch kleine Flüßchen und die Föhrden der Ostküste reichlich bewässert. Nenne die wichtigeren Inseln der Westküste! der Ostküste! Berühmt sind die hol- steinischen Pferde. Beide Herzogtümer mit dem Herzogtum Lauenburg bilden den Regierungsbezirk Schleswig. Schleswig an der Schlei, Sitz der Regierung. Altona (170000 Einw.) und Ottensen dicht bei Hamburg. Kiel, Kriegshafen. Hochschule. Rendsburg an der Eider. Flensburg. Sonderburg auf der Insel Alsen. Alsen gegenüber auf der Halbinsel Sundewitt das Dorf Düppel (1864). Das Herzogtum Lauenburg, etwa 1200 qkm groß, liegt rechts der Elbe südöstlich von Hamburg. Es ist ein fruchtbares, zum Teil schön bewaldetes Ländchen. Lauenburg an der Elbe. Die Hauptstadt Ratzeburg liegt auf einer Land- Zunge im Ratzeburger See. Friedrichsruh, Schloß der Familie Bismarck. k. Die Provinz Westfalen. 20200 qkm, 3,5 Mill. überwiegend kath, Ew. Westfalen, das Land der roten Erde, ist größtenteils Gebirgsland. Es liegt zwischen den Provinzen Rheinland, Hannover und Hessen-Nassau und wird von den Höhen des Haarstrangs, des Westerwalds, des westfälischen Sauerlands, des Rothaar- und Eggegebirgs und des Teutoburger Waldes durchzogen. Die Be- Wässerung besorgen Sieg, Ruhr, Lippe, Ems und Weser. Kohlen- und Eisenin- *) Geest ist plattdeutsch und bedeutet trocken. Man versteht deshalb unter Geestland sandiges, trockenes und wenig sruchtbares 2a,id.

3. Geographie - S. 16

1905 - Gießen : Roth
16 Deutschland. Napoleon Iii. Marburg an der Lahn, mit der prächtigen Elisabethenkirche, Hoch- schule; Fulda wo? Im Dom die Gebeine Bonisazius', des „Apostels der Deutschen". Gelnhausen an der Kinzig mit sehenswerter gotischer Kirche und den Resten einer hohenstanfifchen Pfalz; Hanau am Main mit Goldwarenfabriken. — Wiesbaden, be- rühmte Badestadt mit heißer Quelle (Kochbrunnen) (95000 Einw.). Frankfurt am Main, die Wahl- und Krönungsstadt des ehemaligen deutschen Reiches (320000 Einw.), bedeutende Handelsstadt. Limburg an der Lahn, Sitz eines Bischofs. Merke ferner Ems wo? Homburg, Schwalbach, Niederselters, Fachingen. Welches find die berühmtesten Weinorte des Rheingaus? Geschichtliches. Der Staat Preußen nahm seinen Anfang mit der Ver- pfändung der Mark Brandenburg durch Kaiser Sigismund an Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg (1415). Kurfürst Johann Sigismund ver- einigte damit das aus dem Deutschordenslande entstandene Herzogtum Preußen (1618). Der «große Kurfürst» Friedrich Wilhelm vergrößerte sein Land um fast 600 Q.-M. Aber erst Friedrich der Große erhob Preußen zu einer euro- päischen Macht. In 3 Kriegen eroberte er die Provinz Schlesien. Durch die Teilung Polens 1772, 1793 und 1795 kamen Westpreußen und Posen dazu. Der Wiener Kongreß sprach Preußen zu: die Hälfte von Sachsen, Neuvorpommern mit Rügen, die trierschen und kölnischen Lande, Westfalen und die Reichsstadt Wetzlar. 1850 traten die Fürsten von Hohenzollern (Hechingen und Sigmaringen) ihre Gebiete freiwillig an Preußen ab. 1854 wurde von Oldenburg ein Gebiet am Jadebusen zur Anlegung eines Kriegshafens käuflich erworben. Durch den Vertrag von Gastein (1865) erlangte Preußen von Österreich das Herzogtum Lauenburg und durch den Frieden von 1866 die Herzogtümer Schleswig-Hol- stein, Nassau, das Kurfürstentum Hessen, das Königreich Hannover, die freie Stadt Frankfurt und einen Teil der großherzoglich hessischen Provinz Ober- hessen. Am 18. Januar 1871 wurde das neue Deutsche Reich gegründet, und die deutsche Kaiserkrone mit der Krone Preußens erblich vereinigt. Eine Er- werbung des Königs Wilhelm Ii. ist die früher zu England gehörende Felsen- insel Helgoland vor der Elbemündung. 2. Das Grotzherzogtum Mecklenburg-Schwerin. 13 200 qkm, 607 000 evang. Ew. Es liegt am Strande der Ostsee von der Travemündung bis zur Recknitz und erstreckt sich südlich bis zum Südrande des baltischen Landrückens. Es ent- hält etwa 300 Landseen, von denen der Müritzsee mit fast 21/a Q.°M. Oberfläche der bedeutendste ist. Ackerbau, Viehzucht und Fischfang bilden die Haupterwerbszweige. Berühmt sind die Mecklenburger Pferde. Schwerin, Haupt- und Residenzstadt am Schweriner See (40000 Ew.). Rostock an der Mündung der Warne, mit einer Hochfchule, treibt bedeutenden Handel; Wismar, Handelsstadt mit ähnlicher Lage; Ludwigslust, zweite Residenz in schöner Umgebung. 3. Das Grotzherzogtum Mecklenbnrg-Strelitz. 3000 qkm, 102000 evang. Ew. Dieses Land schließt sich östlich an das vorige an. Von den vielen Seen ist der Tollensee bei Neu°Brandenburg der bemerkenswerteste. Neu-Strelitz, 11000 Ew.; Neu-Brandenburg. Geschichtliches. In der Urzeit wohnten hier die Wariner, ein deutscher Volksstamm, an den noch das Flüßchen Warne erinnert. Während der Völker- wanderung setzten sich an deren Stelle die slavischen Obotriten fest. Lange Jahre behaupteten sie ihr Heidentum und ihre Unabhängigkeit gegenüber dem Andrängen der Deutschen. Erst Heinrich dem Löwen gelang es, sie zu unter- jochen und zu bekehren. Der Obotritenfürst Pribislaw ließ sich taufen und wurde als Vasall wieder in seine Herrschaft eingesetzt. Deutsche Kolonisten besiedelten nun das Land und verdrängten nach und nach slavische Sprache und Sitte. Im 30jährigen Kriege wurden die Herzöge von Mecklenburg wegen ihres Bündnisses mit Christian Iv. von Dänemark geächtet und ihr Land

4. Geographie - S. 18

1905 - Gießen : Roth
18 Deutschland. Detmold, die Haupt- und Residenzstadt; südlich davon auf der Grotenburg das Hermannsdenkmal. (9 n. Chr.) 8. Dak^Wkrfwmttm Schaumburg-Lippe. 340 qkm, 43000 fast ausschl. evang. Ew. Dieses Fürstentum liegt der Stadt Minden gegenüber in dem Knie der Weser, ohne diese zu berühren. Residenz: Bückeburg. Geschichtliches. Das gegenwärtige Fürstentum Lippe war früher von den Cheruskern bewohnt, die im Verein mit andern deutschen Stämmen 9. n. Chr. die römischen Legionen schlugen. Später bildete Lippe einen Teil des Sachsenlandes. Als besonderes Fürstentum besteht Lippe seit 1130. <pvv 9. Das-Kürfteutum Waldeck. 1120 qkm, 58000 fast ausschl. evang. Ew. Es ist ein waldiges Gebirgsländchen zwischen Eder und Diemel und steht unter preußischer Verwaltung. Residenz Arolsen. Wildungen, Stahlbad. Zu Waldeck gehört noch das kleine Fürstentum Pyrmont östlich von Lippe- Detmold. Pyrmont mit einer berühmten Eisenquelle. *0. Die freie Reichs- und Hansastadt Hamburg. 410 qkm, 818000 größtenteils evang. Ew. Hamburg, die erste deutsche Handelsstadt, liegt auf dem rechten Elbeufer, etwa 100 km von der Mündung aufwärts. (743000 Ew.) Ebbe und Flut siub bis hierher fühlbar. Die Alster durchfließt die Stadt und bildet das fchöne Alster- bassin, das von drei Seiten von dem Jungfernstieg, einer herrlichen, von Baum- reihen beschatteten Straße umgeben ist. In: Hafen von Hamburg reiht sich Mast an Mast, denn die Stadt steht im Warenaustausch mit der ganzen Welt. Seine Handelsflotte umfaßt mehr als 1000 Schiffe, darunter 571 Dampfer. Auf dem linken Ufer der Elbe und zwar an der äußersten Mündung liegt die Hafenstadt Kux Hafen. Nördlich davon anf der kleinen Insel Neuwerk ein Leuchtturm. Südlich vou Hamburg liegen die durch ihre Fruchtbarkeit berühmten Vierlande. Das ganze Ländchen ist mit üppigen Getreidefeldern und Wiesen, oder unübersehbaren Gemüse-, Blumen- und Obstgärten bedeckt. Hauptort Berge- dorf. Mit Hamburg hängen zusammen die holsteinischen Städte Altona und- Ottensen; auch die preußische Stadt Harburg auf den: linken Elbufer nimmt teil an dem Hamburger Handel. 11. Die freie Reichs- und Hansaftadt Bremen. 256 qkm, 225 000 fast ausschl. evang. Ew. Bremen liegt auf Bethen Seiten der Weser, etwa 110 km oberhalb der Mündung (201000 Ew.). Die Stadt, der zweite See- und Handelshafen Deutsch- lauds, ist der Mittelpunkt des Handels für das Wesergebiet. Von hier werden hauptsächlich Auswanderer nach Amerika befördert und von dort Tabak, Farbhölzer, Rohbaumwolle und Petroleum eingeführt. Berühmt ist der Ratskeller mit seinen ausgezeichneten alten Rheinweinen. An der Wesermündung Bremerhafen zur Ausnahme größerer Seeschiffe. 12. Die freie Reichs- und Hansaftadt Lübeck. 299 qkm, 97000 evang. Ew. Lübeck, früher das Haupt des Hausabundes, liegt auf dem rechten Ufer der Trave, etwa 25 km oberhalb ihrer Mündung. Der Handel ist lebhaft, be-

5. Geographie - S. 19

1905 - Gießen : Roth
Deutschlands politische Einteilung. 19 schränkt sich jedoch im wesentlichen aus das Gebiet der Ostsee. Einige eigenartige altertümliche Gebäude erinnern an frühere glänzende Zeiten. Lübecks Seehafen ist Travemünde. Woher der Name? Geschichtliches. Die Unsicherheit auf dem Meere und die dadurch bewirkte Schädigung des Handels im 13. Jahrhundert hatte einige deutsche Städte veranlaßt, sich enger zusammenzuschließen und einen Bund zum gegen- seitigen Schutze zu gründen, der als Hansa bekannt ist. Dieser Bund wußte sich durch wohlbewaffnete Heere Achtung zu verschaffen; er gründete Handels- niederlassungen und erlangte allerlei Vorrechte. Selbst Kriege mit Dänemark und Norwegen vermochte er erfolgreich zu führen, und sein Machtgebot setzte Könige ab und ein. Eigennutz einiger Städte, namentlich Lübecks, und Strei- tigkeiten unter den Gliedern führten zum Verfall des Bundes. Der 30jährige Krieg, der den Wohlstand aller deutschen Städte vernichtete, gab auch der Hansa den Todesstoß. Der Name und die geringe Erbschaft fiel den Städten Lübeck, Hamburg und Bremen zu. Mit dem Verkauf des Osterlinger Hauses in Antwerpen (1858) wurde die letzte Niederlassung im Auslande aufgehoben und damit die Verbindung gelöst. B Aie sächstsch-Mringischen Staaten. 13. Sachsen. 15000 qkm, 4,2 Mill. fast ansschl. evaug. Ew. Es liegt am Mittellauf der Elbe und umfaßt in Form eines Dreiecks die nördliche Abdachuug des Erzgebirgs, des Elbsandsteiugebirgs und des Läufiger Gebirgs. Der nördliche Teil gehört dem Tiefland an. Die Grundlinie des Drei- ecks bildet der Kamnl der genannten Gebirge, die Spitze liegt nordwestlich von Leipzig. Hauptflüsse sind Elbe und Mulde; von geringer Bedeutung sind die weiße Elster im Westen, Spree und Görlitzer Neiße im Osten. Sachsen hat ausgedehuteu Bergbau aus Eisen und Kohlen und infolgedessen eine hochentwickelte Industrie. Die Silberausbeute ist genug. Die Landwirtschaft wird hauptsächlich im nördlichen Teile des Landes betrieben und befindet sich in blühendem Zustand. Dadurch erklärt sich seine hohe Bevölkerungsziffer und sein bedeutender Wohlstand. Das Land zerfällt in die vier Kreishauptmannschaften Dresden, Leipzig, Zwickau und Bautzen. Dresden, die Haupt- und Residenzstadt, liegt auf beiden Ufern der Elbe (533000 Ew.). Die reichen Kunstsammlungen, wie sie in wenig anderen Städten vorhanden sind, brachten der Stadt Dresden den Namen des „deutschen Florenz". Elbaufwärts liegen die Königsschlösser Pillnitz und Moritzburg; in 'dem Elb- durchbrach liegt aus unzugänglichem Felsen die kleine Feste König st ein; unterhalb Dresden an der Elbe Meißen, berühmt durch seiu Porzellan; Freiberg mit be- rühmter^ Bergakademie und uralten Silbergruben. — Leipzig, Sitz des Reichsgerichts, des höchsten deutschen Gerichtshofs, und Mittelpunkt des deutschen Buch- und Kunsthandels, liegt am Einfluß der Pleiße in die weiße Elster (495000 Ew.); Hochschule, be- rühmte Messen. Schlachten bei Leipzig (1813), Breitenfeld (1631). — Zwickau, Kohlenwerke, Roheisen; Chemnitz (226000 Ew.), wegen seiner bedeuteudeu Baum- Wollindustrie das deutsche Manchester genannt; Annaberg Hauptsitz der Spitzen- klöppelei und Johann-Georgeustadt mit Silberbergwerken; bei Plauen ein Stein- kohlenlager; Glashütte mit bedeutender Uhrenindustrie. Bautzen, an der Spree, mit Papier- und Pulverfabriken; südöstlich Hochkirch (1758); Zittau an der Neiße, in der Mitte reicher Braunkohlenlager, Mittelpunkt der Leinenindustrie; Herrnhut, Hauptort der böhmischen Brüdergemeinden,, Geschichtliches. Die Grafen von Wettin (wo?) waren seit 1123 erbliche Markgrafen von Meißen. Nach dem Tode des Landgrafen Heinrich ßaspe von Thüringen (1247) erbten dieselben Thüringen mit der Wartburg. Eür die dem Kaiser im Hussitenkriege geleisteten Dienste erlangten sie 1423 den Witten-

6. Geographie - S. 27

1905 - Gießen : Roth
Übersicht der bevölkertsten Städte im Deutschen Reiche. 27 — Ein- Ein- ss Städte mit Vororten wohner- zahlen Sr> Städte mit Vororten wohner- zahlen Q in Tsdn. Q in T!dn. 15 Chemnitz...... 226 25 Straßburg..... 163 16 Essen....... 215 26 Dauzig...... 159 17 Königsberg..... 201 27 Barmen...... 153 18 Bremen...... 201 28 Aachen...... 142 19 Stuttgart..... 196 29 Kiel....... 140 20 Altona ...... 170 30 Braunschweig .... 138 21 Elberfeld...... 170 31 Posen...... 130 22 Halle a. S...... 170 32 Kassel...... 117 23 Dortmund..... 165 33 Krefeld...... 109 24 Mannheim..... 165 34 Karlsruhe..... 107 Das Deutsche Reich zählt gegenwärtig 3360 Städte mit mehr als 2000 Ew. Geschichtliches. Das Deutsche Reich nahm seinen Anfang, als infolge des Vertrages von Verdun (843) unter Ludwig dem Deutschen ein beson- deres Reich von dem großen fränkischen Reiche sich ablöste. Unter den Karolingern war Deutschland ein Erbreich. Durch die Wahl Konrads I. von Franken wurde es ein Wahl reich. An den Wahlen beteiligten sich die Herzöge von Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringen. Als nach dem Ausgange der Hohenstaufen die alten Herzogtümer sich in zahlreiche kleinere erbliche Lehen aufgelöst hatten, während im Osten in den eroberten slavischen Ländern neue, mächtige Staaten entstanden waren, erschien eine Regelung des Stimmrechts der Fürsten notwendig. Diese erfolgte durch die Goldene Bulle, die 1356 von Kaiser Karl Iv. erlassen wurde. Das Kur- fürstenkollegium bestand nun aus den Erzbischöfen von Mainz, Trier und Köln, dem König von Böhmen, dem Pfalzgraf am Rhein, dem Herzog von Sachsen und dem Markgraf von Brandenburg. 1623 kam die Kurwürde von der Pfalz an Bayern. Der westfälische Friede stellte die pfälzische Kurwürde als 8. wieder her. Als 1779 Pfalz und Bayern vereinigt wurden, kam die Kurfürstenwürde an Hannover (Braunschweig-Lüneburg). Durch den westfälischen Friedensschluß wurde der Anfang zur allmäh- lichen Auflösung des Reiches geschaffen. Die Fürsten erhielten nämlich fast unbeschränkte Landeshoheit und das Recht, mit auswärtigen Mächten Ver- träge und Bündnisse schließen zu dürfen. Die Macht der Fürsten nahm zu, die des Kaisers ab. Als 1805 eine Anzahl deutscher Fürsten den unter Frank- reichs Schutz stehenden Rheinbund gründeten, legte Franz Ii. (am 6. August 1806) die Kaiserkrone nieder, und das heilige römische Reich deutscher Nation hatte aufgehört zu bestehen. An Stelle des aufgelösten Deutschen Reiches trat nach den Freiheits- kriegen (1815) der Deutsche Bund. Dieser Bund bestand aus 39 unabhän- gigen Staaten; doch war die Bundesverfassung nicht geeignet, die Hoff- nungen des deutschen Volkes auf nationale Einigung zu erfüllen. Im Innern brachte es der Bundestag nach mehr als 30jähriger Arbeit nicht einmal zur Einheit in Münzen, Maßen und Gewichten, viel weniger noch auf dem Gebiete des Rechts. Die einzelnen Staaten waren unter sich durch Zollschranken ge- trennt. Dem Auslande gegenüber fehlte eine einheitliche Vertretung. Im Jahre 1848 machte man den Versuch, die Verfassung Deutschlands zeitgemäß zu ändern. Eine aus allgemeinen Wahlen hervorgegangene Natio- nalversammlung trat in Frankfurt a. M. zusammen. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen wurde 1849 zum Erbkaiser von Deutschland erwählt. Dieser erklärte jedoch, daß er ohne Zustimmung der deutschen Fürsten die Kaiserkrone nicht annehmen könne. Da der Nationalversammlung die Macht fehlte, ihre Beschlüsse auszuführen, so sank ihre Bedeutung immer mehr. Nach ihrer Auflösung trat der Bundestag wieder in Kraft. Inzwischen war das Verhältnis zwischen den beiden «Vormächten» Österreich und Preußen immer unhaltbarer geworden. Ein gemeinsamer Krieg gegen Dänemark wegen

7. Geographie - S. 10

1905 - Gießen : Roth
10 Deutschland. — beschattet von uralten Eichen — kleine Dörfchen? Die neben dem Bache hin- ziehenden Wiesen bieten das Futter für einen bescheidenen Viehstand, und der Anbau von Buchweizen liefert den genügsamen Bewohnern den Hauptbestandteil ihrer Mahl- zeiten. In der Heide weiden Tausende der kleinen schwarzen Schase, Heideschnuckeu genannt, die ihren Eigentümern Fleisch und Wolle liesern und auch einige Ausfuhr gestatten. Auch das Einsammeln der Heidel- und Preiselbeeren wirft einigen Verdienst ab. Brennmaterial gewinnt man aus den vorhandenen Mooren. Besonders wichtig ist. die Bienenzucht. Zur Zeit der Heideblüte verbringt der Imker seine Bienen- stocke in die Heide, um den Bienen ihre Arbeit bequemer zu machen. In guten Jahren liefert die Bieueuzucht reiche Erträge an Honig und Wachs. Merkwürdig sind die vereinzelt vorkommenden Steingräber aus längst vergangner Zeit. Durch Aufforstung hat man weite Strecken der Heide der Kultur gewouueu. Düs an einzelnen Stelleu zutage tretende Steinöl ist von geringem Wert.^^>^7a Der Elbe geht hier von rechts ihr bedeutendster Nebenfluß zu, die Havel. Diese kommt, eine Reihe von Seen bildend, von dem baltischen Höhenzug, fließt an- fangs südlich und wendet sich bei Spandau, wo sie die Spree von den Lansitzer Bergen ausnimmt, nach Westen. Ihr Lauf ist träge, und sie erweitert sich wie die Spree vielfach zu Seen. Warum ist wohl die Havel durch den Planenschen Kanal nochmals mit der Elbe verbunden? Eine eigenartige Landschaft ist der Spreewald zwischen Lübben und Kottbns. Von einem Walde kann jetzt, nachdem die Eichen, welche ehemals das ganze Gebiet bedeckten, verschwunden siud, kaum mehr gesprochen werden. Der größte Teil des Bodens ist vielmehr der Wiesenkultur und dem Pfluge oder dem Spaten unter- worfen worden. Nur an den tiefen nicht selten überschwemmten Stellen hat sich die Erle angesiedelt. Bei der Unzahl der vorhandenen Wasserläufe und Kanäle vollzieht sich hier der Verkehr im Sommer größtenteils auf Kähnen. Auf Kähnen führt man hier zur Bestellung der Felder und zur Gewinnung des Heus. Auf Kähnen bringt man die Kinder znr Taufe und die Toten zur letzten Ruhe. Auf Kähnen fahren die Kinder zur Schule und die Landleute zum Markte. Zu Kahu besorgt der Briefbote seine Bestellungen. Im Winter treten an Stelle der Kähne die Schlittschuhe oder der Schlitten. Die Bewohner des Spreewaldes sind Nachkommen der Wenden und haben in Sprache. Sitten und Gebräuchen viele ihrer Stammes- eigentümlichkeiten bewahrt Mit der Oder ist das Gebiet der Havel zweimal, einmal durch den Finow- kanal und dann vermittelst der Spree durch den Friedrich-Wilhelmskanal verbunden. Die Elbe mündet 100 km unterhalb Hamburg. Wegen der meerbnsen- artigen Erweiterung derselben sind Ebbe und Flut bis hierher sühlbar. Die Müuduug ist 15 km breit. Vor der Elbmündnng 60 km vom Festland entfernt, liegt die kleine Felseninsel Helgoland. Sie besteht aus einem braunroten Sandsteinselsen, dem Oberland und einem sandigen Vorlande, dem Unterland. Dnrch einen schmalen Meeresarm von ihr getrennt liegt eine langgestreckte Düneninsel, der eigentliche Bade- platz Helgolands. „Grün ist das Land, rot ist die Kant, weiß ist der Sand, das sind die Farben von Helgoland." Die Oder stimmt mit Weser und Elbe darin überein, daß sie im Tiefland ihren bedeutendsten Nebenfluß von rechts aufnimmt, nämlich die Warthe ans dem Vorland der Karpathen, mit dem russischen Grenzfluß Prosna (links) und der Netze (rechts). Die Oder durchbricht den baltischen Landrücken unterhalb des Oder- brnchs in teilweis malerischem Tal und ergießt sich ins Stettiner Haff, das durch die Inseln Usedom und Wollin von der Ostsee geschieden ist. Hierdurch entstehen drei Mündungen, von denen jedoch nur die mittlere, die Swinemündung, für größere Seeschiffe befahrbar ist. Nordwestlich von Usedom — etwa 5 km vom Fest- land entfernt — liegt die Insel Rügen mit dem Kreideselsen Stnbbenkamer und dem Vorgebirge Arfona. /

8. Geographie - S. 13

1905 - Gießen : Roth
Deutschlands politische Einteilung. 13 Festung Pillan geschürt. Memel, Seehafen und Handelsstadt am Kurischen Haff. Wo wird Bernstein gewonnen? Gambinnen, die Hauptstadt des Regierungsbezirks, ist unbedeutend. Jnsterbnrg am Pregel. Tilsit an der Memel (Friede van 1807). _ d. Die Provinz Westprenjzen. 25 500 qkm, 1,6 Mill. überwiegend kath. Ew. Diese Provinz liegt ans beiden Seiten der Weichsel zwischen Pommern, Posen und Ostpreußen und ist von dem baltischen Landrücken durchzogen. Der Turm- berg links von der Weichsel hat 330 in Höhe. Danzig unweit der Mündung der?, eine Festung und bedeutende Handelsstadt (159000 Eiuw,). An der Weichselmündung selber Neufahrwasser und Weichsel- münde. Elbing, Handelsstadt am Oberländer Kanal. Marienburg an der Nogat mit dem Schlosse der Hochmeister des deutschen Ordens. Muricnweroer. Thorn, Grenzfestung an der Weichsel. Grandenz an der Weichsel (Verteidigung durch Cour- biere 1807). 6. Die Provinz Posen. 29 000 qlan, 1,9 Mill. zu 2/3 kath. Ew. Sie bildet ein Flachland südlich von Westpreußen und wird von Warthe und Netze bewässert. Guter und fruchtbarer Boden wechselt mit Sumpf und Moor. Die Schafzucht ist bedeutend. Die Bewohner sind zur Hälfte Poleu; die Zahl der Juden ist hier — abgesehen von Berlin — größer als in irgendeinem Teil von Deutschland. Posen an der Warthe (130000 Einw.), Festung, Sitzeines Erzbifchofs. Brom- berg am Bromberger Kanal. Gnesen, die Krönungsstadt der polnischen Könige, gilt als älteste Stadt der Provinz. f. Die Provinz Schlesien. 40 300 qkm, 4,7 Mill. überwiegend kath. Ew. Sie wird in ihrer ganzen Länge von der Oder durchflössen. Die Süd- grenze bildet der Kamm der Sudeten; im Südosten wird die Provinz von den Höhen des karpathischen Landrückens durchzogen. Sie liefert Eisen und Kohlen. Im Gebirg haben Spinnerei und Weberei ihren Sitz. In den fruchtbaren Hügel- und Flachländern blüht der Ackerbau. Breslau, nächst Berlin die volkreichste Stadt Preußens (454000 Einw.) und Mittelpunkt des Handels. Berühmte Wollmärkte. Hochschule. Westlich von Breslau Leutheu (1757). Schweidnitz in der Nähe des Zobten. Waldenburg, Mittel- Punkt des niederschlesischen Steinkohlengebiets. Glatz an der Neiße, Festung. Liegnitz an der Katzbach mit ausgedehntem Gartenbau. Glogan, Festung. — Görlitz wo? hat Tuchfabriken. Im Riesengebirge, namentlich im Hirschberger Tal, lebhafte Leinen- industrie. Oppeln wo? Ratibor. — Neiße, Festung. Benthen und Königs- Hütte mit Bergbau auf Eisen, Zink und Kohlen; Hüttenwerke. g. Die Provinz Sachsen. 25200 qkm, 2,8 Mill. fast ausschließlich evang Ew. Sie ist aus verschiedenen Gebieten zusammengesetzt und dnrch kleine Staaten vielfach zerstückelt. Sie wird vom Thüringer Wald und Harz mit deren Ausläufern durchzogen und von Elbe, Mulde und Saale bewässert. Sie ist fruchtbar und liefert Metalle, Steinkohlen und Salz. Magdeburg, Festuug an der Elbe, hat eine bedeutend entwickelte Industrie; mit ihren Vorstädten zählt sie 241000 Einwohner (Belagerung durch Tilly 1631). Burg mit Tuch- und Schuhfabriken. Staßfnrt mit unerschöpflichem Salzlager. Wernigerode, Quedlinburg mit großen Samenzüchtereien und Halberstadt am Harz. In der Altmark Salzwedel. Merseburg an der Saale. Größte Stadt des Regierungsbezirks ist Halle an der Saale (170000 Einw.), Hochschule, und die berühmten A. H. Franckeschen Stiftungen, Salzwerk. Eisleben, Luthers Geburtsort, mit ausge-

9. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 191

1862 - Giessen : Heinemann
191 nichts hat mehr Ähnlichkeit mit dem Tode, als der Müßig- gang." Obgleich er 6 Monate an der Brustwaffersuchtjitt, vermochte doch die Krankheit seine Thätigkeit erst 2 Tage vor seinem Tode zu hemmen. Er starb zu Sanssouci 17. Aug. 1786. Ein Neitervenkmal des großen Königs, ein Meister- werk Rauch's, steht seit 1851 auf einem der schönsten Plätze Berlin's. Außer ihm selbst zeigt es seine tüchtigsten Feld- herren: den Prinzen Heinrich (seinen Bruder), den Prinzen Ferdinand von Braunschweig, den Fürsten Leopold von Dessau, Keilh, Schwerin, Seydlitz, Winterseldt, Ziethen, Kleist, Tauentzien rc., aber es deutet durch Lesfing's, Kant's und Graun's Darstellung zugleich die Pflege an, welche Friedrich der Wissenschaft und Kunst angedeihen ließ. Wie Friedrich d. Gr. das Glück hatte, so tüchtige Männer an seiner Seite zu haben: ebenso sah sich auch Friedrich Wilhelm Hi. in der großen Zeit der Erhebung des deutschen Volkes 1813 von Männern umgeben, die ihrer Aufgabe gewachsen waren. Un- ter seinen tapferen Generalen steht Blücher oben an, aber mit Ehren werden neben ihm genannt: Gnelsenau, Jork, Bülow, Kleist :c. §.43. Preußen, das zu den fünf Großmächten Europa's gehört, besteht aus zwei nicht zusammenhan- genden Theilen, einem größeren östlichen und einem kleineren im Westen. Jener wird von der Elbe, Oder und Weichsel durchströmt, dieser gehört in das Strom- gebiet des Rheins und der Weser. Im östlichen Theile liegen die Provinzen Brandenburg, Pommern, Posen, Preußen, Sachsen und Schlesien, im westlichen Rhein- / Preußen und Westphalen. Außerdem besitzt es noch seit 1849 das Stammland Hohenzollern in Schwaben. Das Ganze umfaßt 5100 O. M. mit 18 Mill. E., worunter über 15 Mill. Deutsche. Mit Ausnahme der Pro- vinzen Preußen und Posen gehört es zum deutschen Bunde. Die Hauptstadt ist Berlin an der Spree mit 530000 E. Andere wichtige Städte sind: Potsdam und Frankfurt a. O. in Brandenburg; Stettin, Stralsund und Greifswalde in Pommern; Magdeburg, Halle, Erfurt, Wittenberg, Mcrse- burg, Naumburg und Eisleben in Sachsen; Breslau in

10. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 192

1862 - Giessen : Heinemann
192 Schlesien; Königsberg und Danzig in Preußen; Posen und Bromberg in Polen; Münster in Westphalen; Coln (mit dem berühmten Dom, dessen Bau 1248 begonnen wurde), Düsseldorf, Elberfeld, Crefeld, Coblenz, Aachen, Trier und Bonn in der Rheinprovinz. Der Boden ist in manchen Gegenden von außerordentlicher Fruchtbarkeit, in anderen müssen ihm mit großer Mühe spärliche Ernten abgerungen werden. Um so bedeutender ist die Betriebsamkeit der Be- wohner. Die Städte Berlin, Magdeburg, Düsseldorf, Elber- feld, Aachen, Crefeld u. a. sind durch ihren Gewerbfleiß be- rühmt. Der Handel, durch den Zollverein und treffliche Verkehrsmittel begünstigt, blüht hauptsächlich in den Städten Cöln, Elberfeld, Aachen, Magdeburg, Berlin, Frankfurt a. £)., Breslau, Stettin, Danzig und Königsberg. Für den Unter- richt und die Wissenschaften ist viel in Preußen geschehen, auch dem Kriegswesen wird große Sorgfalt gewidmet. §. 44. Das Königreich Bayern, ein Theil des südlichen Deutschland's, das sich jetzt von der Rhön bis Tyrol erstreckt und von Donau und Main durchflossen wird (ein abgesonderter Theil, die Pfalz, liegt am west- lichen Ufer des Rheins), gehörte um die Zeit von Christi Geburt großentheils den Römern, dann den Ostgothen. Später wurde es von eigenen Fürsten beherrscht, durch Karl d. Gr. aber, der Thassilo Ii. 788 besiegte, dem fränkischen Reiche hinzugefügt, bei dessen Theilungen (817 und 843) es an Ludwig den Deutschen fiel. Seit- dem ist es ein wichtiger Theil Deutschland's tzeblieben. Zu den Zeiten Kaiser Friedrich's I. wurde Heinrich der Löwe Herzog von Bayern (Ii. §. 17). Als er aber bei des Kaisers Heerfahrt nach Italien 1176 seine Pflicht verweigert hatte, wurde er 1180 in die Acht erklärt und das Herzogthum Bayern Otto von Wittelsbach verliehen, dessen Nachkommen noch jetzt daselbst regieren. Schon unter seinem Enkel Otto 1. (1231—1253) kam auch die Pfalz am Rhein an Bayern, aber die Söhne desselben, Ludwig und Heinrich, theilten 1253 das Land, und solche Theilungen wiederholten sich später noch mehrmals, so daß nach und nach verschiedene pfälzische
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